27.08.2019 | 20:00 bis 22:00 Uhr • Literatur, Theater & Musik

Dichtung entstammt der Musik. Das wird auch an den Gedichten des Weimarer Arno Schmidt deutlich.
Zusammen mit Georg Lungwitz (Klavier) trägt Thomas Schwill Gedichte und Reflexionen vor, die bis 1945 reichen. Der Autor selbst malt mit Worten den Rahmen der Gedichte, die sich auf die Kultur Weimars, Natur, Kunst und Zeitgeschehen beziehen. Geboren 1934 in Hameln/Weser, verbrachte der Enkel des letzten Weimarer Hofbäckers seine Kindheit und seien Jugendjahre in der Klassikerstadt direkt gegenüber dem Goethehause. Dort erlebte er den Zweiten Weltkrieg und insbesondere als Augenzeuge die Bombardierung der Stadt. Er sah das Konzentrationslager Buchenwald unmittelbar nach der Befreiung durch die amerikanische Armee. Diese dramatischen Eindrücke verarbeitete er in vielen seiner Gedichte. Nach dem Schulbesuch in Weimar an der Schillerschule studierte er lateinische und griechische Philologie in Halle/S. Lange Jahre unterrichtete er seine Fächer in Ostfriesland. Nach seiner Tätigkeit als Oberstudiendirektor und Ministerialrat im Niedersächsischen Kultusministerium wurde er schließlich als Universitätsprofessor an die Carl-von-Ossietzkay-Universität Oldenburg berufen. Zudem lehrte er als Honorarprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg. Im Ruhestande lebt er seit 1997 in Korbach/Waldeck, hielt aber noch bis 2014 Vorlesungen und Seminare an der Philipps-Universität zu Marburg. Seiner Heimatstadt Weimar ist er auf vielfache Weise verbunden. Von diesen Wurzeln sprechen die Gedichte, die in einer eigenen, formschönen und ausgefeilten Sprache Werte und Haltungen thematisieren, die heute wieder mehr und mehr an Bedeutung erlangen. Als Vertreter einer Generation, die zu jung für den Kriegsdienst und alt genug für das bewußte Erleben des Schreckens war, ist seine Lyrik sowohl Kunst als auch authentisches Zeugnis. Der Gedichtband ist mit Bildern des Malers Hans Trimborn geschmückt. Der Künstler (1891 – 1979) lebte in Ostfriesland und ist geprägt durch die Begegnung mit den rheinischen Expressionisten Adolf Seehaus und August Macke.

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